19.10.20
Innovationsprojekt „Sicher durch die Nacht“ startet in 4 Vereinen

Am letzten Samstag konnten 12 Teilnehmer die Moderatorenausbildung für das Projekt „Sicher durch die Nacht“ absolvieren und dürfen nunmehr das Projekt in ihren Regionen auch durchführen. Die Teilnehmer kamen vornehmlich aus den Jugendgruppen, was auch eine Zielsetzung des Projektes unterstützt.

Das Projekt „Sicher durch die Nacht“ wurde vom Ju-Jitsu Sachsen-Anhalt entwickelt und wird über die Moderatorenausbildungen den Mitgliedsvereinen im Land Sachsen Anhalt zur Verfügung gestellt. Bei der Erarbeitung der Inhalte und der Methoden wurden erfahrene Spezialisten aus den Bereichen der Drogen- und Suchtprävention, der Notfallmedizin und der Selbstbehauptungs- und Selbstschutztrainings hinzugezogen und eingebunden. Die an diesem Wochenende teilnehmenden Vereine aus Magdeburg, Halle, Leinefelde und Zeitz erhielten vom Landesverband auch jeweils eine sogenannte „Starter-Kit-Kiste“ im Wert von über 1.000 €. Die Finanzierung des gesamten Projektes stellt sich aus Landessicht momentan noch schwierig dar, könnte aber mit Unterstützung aus der Wirtschaft doch noch realisiert werden. Öffentliche Stellen und Fördermittelgeber waren für das innovative Projekt nicht zu begeistern. Die schnittstellenfreie Abarbeitung von suchtpräventiven, helfenden und sportlichen Aspekten scheiterte oft an den verschiedenen Zuständigkeiten.

Das Projekt wendet sich an Jugendliche an der Schwelle zum Erwachsenwerden. Die hier auftauchenden Problemstellungen im Zusammenhang mit Konzertbesuchen, Partys oder anderen Veranstaltungen stehen dabei im Mittelpunkt. Die teilnehmenden Jugendlichen befassen sich mit Themen wie psychoaktive Substanzen, Party Regeln, Hilfen im Notfall, Selbstbehauptung oder auch Wehrhaftigkeit. Hier geht es dann natürlich auch darum, was funktioniert unter dem Einfluss von psychoaktiven Substanzen und was eben nicht. Im Projekt werden dazu neben einer Rettungspuppe auch Rauschbrillen und andere Materialien zum Einsatz gebracht. So wird für die teilnehmenden Jugendlichen und Jungerwachsenen ein Erlebnis- und Erfahrungsraum geschaffen, in welchem sie sich informieren und Erfahrungen sammeln können und der ganz ohne den „erhobenen Zeigefinger“ auskommt. Diese Erfahrungen sollen ihnen dann helfen informierte Entscheidungen zu treffen, die sie sicher durch die Nacht bringen. Gleichsam können die Vereine natürlich auch auf ihre Angebote für die Zielgruppe hinweisen und sie direkt ansprechen.

Eine weitere Moderatorenausbildung ist für das Frühjahr 2021 avisiert. Mit etwas Glück können dann dort eventuell noch einmal Starter-Kits ausgereicht werden.

Bilder: Silvio Klawonn Text: Silvio Klawonn

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